Diesen Monat führt uns unser Jahresthema in die fluiden Tiefen der Psychologie. Wenn du noch nie etwas von dem Begriff fluide Intellgenz oder fluides Denken gehört hast, geht es dir wie beinahe allen Meisterschüler*innen. Sie ist die Geheimzutat für unser Gehirn, die uns jegliche Probleme erfolgreich meistern und alternative Gedanken spriesen lässt. Sie lauert auf Momente in denen wir Unsicherheit verspüren und tritt dann auf die Bühne. Aber Achtung Verwechlungsgefahr! Fluides Denken ist nicht gleichzusetzen mit Kreativität. Im Gegenteil dazu nutzt fluide Intelligenz nämlich Wissen, um sich wie ein Chamäleon an neuartige Situation anzupassen.

Begib dich für einen kurzen Moment auf eine Gedankenreise. Du stehst in deiner Küche und bereitest gerade dein Mittagessen zu. Auf der Suche nach einer Tomate öffnest du den Kühlschrank und dann fällt dir ein: Mist, du hast tatsächlich vergessen die wichtigste Zutat für deine Spagetthi Bolognese zu kaufen! Schon wittert die fluide Intelligenz ihre Chance und tischt dir ein alternatives Rezept auf. Und so wird ganz schnell aus Spagetthi Bolognese eine mediterrane Nudelpfanne.

Hier ist das Spannende daran: Fluide Intelligenz ist angeboren und erreicht bereits im Alter von 25 Jahren ihren Zenit. Aber keine Angst, so wie andere ihre Muskeln trainieren kannst du dein fluides Denken ausbauen. Und wenn wir ehrlich sind – jedes Gehirn liebt knifflige Aufgaben und jeder der schon einmal einen der berüchtigten Zauberwürfel in den Händen hielt, weiß das. Erinnerst du dich an den ersten Moment, als er in deinen Händen lag? Die Verwirrung war anfangs groß, aber dann – ZACK! – schlägt die fluide Intelligenz zu. Dein Gehirn jongliert mit Informationen, probiert verschiedene Lösungswege aus und findet schließlich den magischen Schlüssel zur Lösung.

Und dann gibt es ja noch die Momente in denen unsere Nerven wirklich blank liegen und du nicht bloß ein unterhaltsames Rätsel löst. Stell dir vor, du stehts hinter den Vorhängen einer Bühne, auf der anderen Seite das erwartungsvolle Publikum. Deine Knie fühlen sich an wie ein Wackelpudding und dein Herz pocht. Wenn dann plötzlich auch noch die Technik rebelliert und sich die Moderationskärtchen in Luft auflösen, steigt der Puls ins Unermessliche. Deine fluide Intelligenz ist aber der Retter in der Not und tanzt mit der Herausforderung förmlich Tango. Sie versichert dir, dass es okay ist, nicht alles perfekt zu planen und lässt sich von dem Chaos inspirieren. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, improvisierst das fluide Denken einen eigenen Weg durch das Stresstheater.

Fluiden Intelligenz zieht jedoch auch eine Schattenseiten mit sich. Denn sie ist hauptverantwortlich für Selbstüberschätzung, die in bestimmten Situationen mit dem Tod bestraft werden könnte. Klettern ohne Helm ist beispielsweise nicht gerade die klügste Lösung. Überflieger des fluiden Denkens könnten sich jedoch dazu hinreißen lassen, weil ihre Intelligenz ja Schutz genug ist – denken sie zumindest.

Grundsätzlich sind unsere kognitiven Fähigkeiten dennnoch eine enorme Lebenserleichterung und wenn wir ganz genau sind, dann ist das fluide Denken auch der Regisseur aller unserer Blogbeiträge. Es ist dafür verantwortlich, dass sprungartig Ideen in unserem Gehirn aufpoppen und scheinbar unzusammenhängende Konzepte zu einer genialen Handlung geformt werden. Die fluide Intelligenz ist geschaffen für kreative Momente, denn sie kann die Grenzen der Vorstellungskraft sprengen und unkonventionelle Wege gehen. So kann aus einem schlichten Artikel ein Abenteuer werden, bei dem fluide Intelligenz unsere Erzählungen mit einem Hauch von Magie und Innovation würzt.

In einer sich wandelnden Welt ist fluides Denken unser treuer Begleiter. Es öffnet Türen zu unerwarteten Problemlösungen, weckt unsere Neugier, ist unser Lebensretter in aussichtslosen Momenten und macht das Leben zu einem Abenteuer voller Überraschungen. Und hoffentlich konnten wir mit diesem kleinen Einblick in den menschlichen Körper, deine Angst in so manchen Situation schmälern.

Autorin: Olivia Branstetter

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