Beim diesjährigen Nextcomic-Festival 2025 drehte sich alles um die Frage „Was macht mich stark?“ – ein Thema, das jede:r Studierende der Meister:innenklasse auf ganz individuelle Weise interpretierte. Doch dieses Jahr ging es nicht nur um gezeichnete Geschichten, sondern auch um eine neue Dimension des Erlebens: Durch Animationen der App Artivive konnten Besucher:innen die Comics scannen und sie auf ihren Smartphones zum Leben erwecken.
Besonders spannend für uns war auch die mediale Aufmerksamkeit: Das Festival wurde unter anderem im ORF präsentiert und durch verschiedene Presseberichte begleitet, was uns ganz besonders stolz machte. Zu sehen, dass unsere Arbeiten nicht nur vor Ort, sondern auch über die Medien ein breites Publikum erreichten, war eine unglaubliche Bestätigung für unsere monatelange Arbeit.
Für uns Studierende begann das Abenteuer jedoch schon lange vor den Ausstellungseröffnungen. Wochenlang haben wir an unseren Comics gearbeitet, gefeilt, verworfen, neu gezeichnet. Wir stellten uns immer wieder die Frage, welche Geschichte wir erzählen möchten, was „Stärke“ für uns bedeutet und wie man dieses Thema visuell umsetzen kann. Es war eine kreative Herausforderung und ein Prozess voller intensiver Diskussionen, Experimente und Überraschungen.
Die Ausstellung im Ursulinenhof Linz am 21.03.2025
Schließlich war der Tag der Ausstellungseröffnung im Ursulinenhof am 21. März 2025 gekommen – und mit ihm eine Mischung aus Vorfreude und Lampenfieber. Wie reagiert das Publikum auf unsere Arbeiten? Wie würden sie auf unsere Comics interpretieren?
Es war ein besonderer Moment, als Anselma Tiefenböck und Timon Virag schließlich unsere Comics präsentierten. Plötzlich standen wir nicht mehr nur als Künstler:innen hinter unseren Arbeiten – sondern mitten im Dialog mit den Besucher:innen. Wie fühlt es sich an, wenn Menschen vor den eigenen Werken stehen, lachen, nachfragen, diskutieren? Es war aufregend, inspirierend – und für viele von uns auch ein Stück weit überwältigend.
Nach der offiziellen Führung wurde die Atmosphäre entspannter: Wir standen bei Getränken zusammen, führten Gespräche mit Interessierten und konnten beobachten, wie unsere Comics durch Artivive immer wieder gescannt wurden. Es war ein unglaubliches Gefühl zu sehen, dass sich all die Mühe gelohnt hatte.
Deep Space Event im Ars Electronica Center Linz am 26.03.2025
Am 26. März 2025 folgte der absolute Höhepunkt unseres Festivalbeitrags: das Deep Space Event im Ars Electronica Center. Während wir den großen, abgedunkelten Saal betraten und die Reihen sich füllten, wurde uns bewusst: Das hier ist eine Bühne, auf der unsere Arbeiten im ganz großen Stil präsentiert werden.
Das Deep Space Event zog nicht nur Comic-Fans an, sondern auch zahlreiche namhafte Gäste aus der Kunst- und Medienszene. Unter den Anwesenden waren etwa Dr. Gottfried Stieber (Kulturdirektor der Stadt Linz), sowie unsere Kooperationspartner:innen wie beispielsweise Katharina Acht (nextcomic-Festival Kuratorin), die sich sichtlich beeindruckt zeigten. Dieses Feedback wurde uns auch von Gottfried Gusenbauer (Direktor des Karikaturmusuems Krems und Gründer des nextcomic-Festivals) mitgegeben und freuen uns über die zahlreiche, positive Resonanz.
Marie Krawinkler und Elena Dirisamer führten uns souverän durch den Abend. Vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal wurden einige ausgewählte Comics in beeindruckender Größe auf die riesige Leinwand des Deep Space projiziert – darunter die Werke von Timon Virag, Christina Jur, Marlene Berthold, Clara Sageder und Lea Böttinger, die jeweils ein paar Worte über ihren Prozess und ihre Herangehensweise an uns richteten.
Ein besonderes Highlight: „Luminous Entities“
Dieses Jahr hatten wir zudem die besondere Gelegenheit, an einem innovativen Projekt in Kooperation mit dem Ars Electronica Center Futurelab mitzuwirken. So sind unsere „Luminous Entities“ entstanden.
Hierbei huschen digitale Wesen bis zum 27. April jeden Abend von 21:00 – 22:00 Uhr über die Fassade des Ars Electronica Centers. Unsere Arbeiten wurden in einem völlig neuen Kontext präsentiert – riesig, leuchtend, als Teil der Stadt. Eine neue Art des Storytellings, die für uns alle eine aufregende Erfahrung war.
Nach der beeindruckenden Präsentation im Deep Space verlagerte sich die Veranstaltung ins Foyer des Ars Electronica Centers, wo alle Comics der teilnehmenden Studierenden in einer eigenen Ausstellung präsentiert wurden. Die Werke waren auf hochwertige Platten im Format 40 x 40 cm gedruckt, sodass die Besucher:innen die Möglichkeit hatten, sie aus nächster Nähe zu betrachten. Natürlich konnten sie auch hier wieder mit Artivive gescannt und in animierter Form erlebt werden.
Der Abend klang schließlich in gemütlicher Runde aus – gemeinsam mit Familie, Freund:innen und anderen Comic-Begeisterten. Für uns war es ein unvergesslicher Abend: Wochen der Arbeit, des kreativen Prozesses, der Zweifel und Erfolge hatten sich gelohnt.
CREDITS:
Text von Anna Haslinger
Foto von Sophie Ganglberger, Martin Gerlinger