Pinhole

Auch dieses Jahr freuen wir uns, euch über das Pinhole-Projekt zu berichten, welches schon zum dritten Mal in der Meisterklasse stattfindet. Das gleiche Projekt aber doch wieder ganz anders. Doch warum anders? Technisch war die Umsetzung des Projektes dieses Jahr neu. Zuvor wurden die Kameras schon aus Getränkedosen oder Milchkartons gebaut, dieses Jahr jedoch konnten wir eine „echte“ Kamera erzeugen, in welche wir einen Film mit 12 Bildern einlegen konnten. Diesmal war es nicht nur ein Bild pro Kamera.

Das Projekt bietet uns Studierenden die einzigartige Möglichkeit, die Welt der Fotografie durch die Linse einer selbstgebauten Pinhole-Kamera zu erkunden. Für diejenigen unter euch, die sich fragen, was eine Pinhole-Kamera ist: Sie ist eine moderne Interpretation der klassischen Camera Obscura, einer der frühesten Formen der Fotografie. Statt eines herkömmlichen Objektivs verwendet die Pinhole-Kamera ein Stecknadelgroßes Loch (das „Pinhole“), um Licht einzufangen und Bilder aufzunehmen. Diese einfache, aber leistungsfähige Technik ermöglicht es uns, die Grundlagen der Fotografie auf faszinierende Weise zu erforschen. 

Anfangs begaben wir uns auf eine abenteuerliche Reise: unsere Kameras wurden gemäß einer Bauanleitung, aus einfachem Karton, selbst gebaut. Dafür klebten und schnitten wir stundenlang, bis die Kameras bereit für das Filmeinlegen waren. Zusätzlich beschäftigten wir uns mit dem Thema 3D-Druck. Die Rädchen, welche für das Weiterdrehen des Filmes essenziell waren, wurden mit dem Schuleigenen 3D-Drucker von uns erstellt. Auch das Einlegen des Films war eine lustige Herausforderung, die einigen die Nerven kostete, aber zuletzt konnte jeder von uns mit seiner Kreation 12 analoge Fotos schießen. Zuerst bekam jeder einen Probefilm, mit welchem wir das Fotografieren ausprobieren und ein Gefühl für das Verwenden der Kamera bekommen sollten. Zur Hilfe beim Fotografieren verwendeten wir spezielle Apps (Apple: Lightme, Android: Light Meter), um die Belichtungszeit messen zu können. Danach entwickelten wir unsere eigenen Konzepte und setzten diese eigenständig um.

Um zu sehen, ob unsere Vorstellungen Realität geworden sind oder ob wir noch Verbesserungen vornehmen wollen, entwickelten wir den Film in der Dunkelkammer. Dies benötigte wortwörtlich blindes Vertrauen und einzigartige Teamarbeit, die für viel Spaß sorgte. Nach der Entwicklung und Digitalisierung der Filme konnten einige von uns sogar die analog vergrößerten Negative auf dem Fotopapier bewundern. 

Der erste Eindruck der Ergebnisse war scheinbar enttäuschend, da einige Resultate Unschärfe und Fehlerhaftigkeit aufwiesen. Wir bemerkten aber schnell, dass genau das die Besonderheit der Pinhole-Kamera ausmacht und mithilfe dieser „Unreinheiten“ die reizvollsten Arbeiten entstehen. Die Möglichkeit ein individuelles Thema für den zweiten Film zu wählen ist definitiv ein Höhepunkt des Projekts. Mit den selbstgeschossenen Fotos können wir unsere künstlerischen Visionen analog umsetzen und einzigartige Perspektiven festhalten. Auch das Hinzufügen einer textlichen Ebene, die unsere Arbeiten elaboriert unterstützen soll, war eine interessante Erfahrung.

Insgesamt ist das Pinhole-Projekt nicht nur eine Gelegenheit, die Grundlagen der Fotografie zu erlernen, sondern auch eine Reise der kreativen Entdeckung und des experimentellen Lernens. Wir sind begeistert von den einzigartigen Bildern und den kreativen Ideen, die im Rahmen dieses Projekts entstanden sind, und freuen uns darauf, noch mehr solcher inspirierenden Erfahrungen zu machen und mit euch zu teilen. 

Unteranderem könnt ihr euch auf ein von uns produziertes Projektvideo freuen, das bald auf unseren diversen Social-Media-Kanälen erscheinen wird. 

Hier kommt ihr zu unserem Youtube Kanal: https://www.youtube.com/@MKDLinz/videos

Hier kommt ihr zu unserer Instagram-Seite: https://www.instagram.com/mkd.linz/?hl=de

Text und Bilder von Hannah Janiczek und Nicole Seyr